Branchenjargon ist nicht dein Ding? Unser Glossar klärt dich auf!
Reality-TV ist ein Genre von Fernsehsendungen, in denen angeblich ungeschriebene Situationen aus dem wirklichen Leben dokumentiert werden. Dabei spielen häufig unbekannte Personen und nicht professionelle Schauspieler die Hauptrolle. Ursprünglich kommt Reality-TV aus dem US-amerikanischen Fernsehen, wo es lange als Reality Based Stories bekannt war.
Entstanden ist Reality-TV in den frühen 1990er Jahren und erlangte dann erstmals Erfolg in den frühen 2000er Jahren mit Serien wie „Big Brother“, „Survivor“ oder „The Osbournes“.
Reality-Shows werden in der Regel mit kurzen Interview-Segmenten unterbrochen, in denen die Darsteller über die auf dem Bildschirm dargestellten Vorkommnisse nachdenken oder einen Zusammenhang herstellen. Bei wettbewerbsbasierten Reality-Shows werden die Teilnehmer in der Regel nach und nach eliminiert, entweder durch eine Jury, durch die Zuschauer der Show oder durch die Teilnehmer selbst.
Scripted Reality
Scripted Reality ist in Hinblick auf seinen Namenszusatz „Reality“ fast schon eine Mogelpackung: In diesen Formaten wird dem Zuschauer eine Geschichte erzählt, die scheinbar im echten Leben spielt – oft handelt es sich dabei um Familiengeschichten mit teilweise ungewöhnlichen Ereignissen. Die meist von Laiendarstellern erzählten Geschichten sind allerdings nicht real, sondern beruhen in der Regel nicht einmal auf echten Ereignissen. Oft ist im Abspann von Scripted Reality Shows daher ein Hinweis zu lesen, dass die komplette Geschichte und alle darin auftauchenden Charaktere frei erfunden sind. Da es dem Publikum jedoch suggeriert, hautnah in einer Geschichte dabei zu sein, ist diese Form des Reality-TV meist sehr beliebt. Beispiele für dieses Format sind Frauentausch, Köln 50667 oder Auf Streife.
Reality-Spielshows
In Reality-Spielshows werden die Teilnehmer entweder rund um die Uhr oder zu bestimmten Tageszeiten durchgehend gefilmt. Bei diesen Shows geht es meist entweder darum, einen hohen Stand in der Publikumsgunst oder bei anderen Teilnehmern zu erwerben, oder es muss ein bestimmtes Ziel erfüllt werden und der Fortschritt wird von einer Jury oder dem Publikum bewertet. Beispiele hierfür sind „Popstars“, „Big Brother“ oder auch Reality-Datingshows wie „Der Bachelor“.
Reality-Soaps
In Reality-Soaps werden genutzt, bestimmte Situationen zu dokumentieren. Meist bezieht sich dies auf das alltägliche Leben, wie z.B „Keeping Up with The Kardashians“, „Die Geissens“ oder „Mitten im Leben“, oder die Arbeit von Berufsgruppen, wie beispielsweise „Die Nanny“ oder „Elefant, Tiger & Co“.
Der wohl größte Unterschied ist, dass es sich bei Dokumentationen stets um eine journalistische und non-fiktionale Erzählung handelt, wohingegen bei Reality-TV nicht selten die Grenzen aus Dokumentation und Fiktion verschmelzen. Auch werden beim Reality-TV meist dramaturgische Mittel, wie effektsteigernde Hintergrundmusik, unverhoffte Wendungen oder ein Happy End eingesetzt, was bei klassischen Dokumentationen nur selten zu finden ist.