Branchenjargon ist nicht dein Ding? Unser Glossar klärt dich auf!
Als Model Polaroids – auch „Polas“ genannt – werden in der Modebranche Modelbilder bezeichnet, bei denen Authentizität und Natürlichkeit im Fokus stehen. Kein ausgefallenes Makeup, keine Nachbearbeitung – einfach nur Standardaufnahmen in unterschiedlichen Posen und unterschiedlichen Bildausschnitten. Alles ohne Grundretusche. Agenturen verschaffen sich anhand der Polaroids einen schnellen ersten – und vor allem unverfälschten – Eindruck vom Model.
Das zentrale Element bei Polas ist: Natürlichkeit. Model Polaroids sind auf keinen Fall der Moment, um mit Extravaganz zu glänzen. Das gilt für den Hintergrund, die Kleidung, deine Mimik, deine Frisur und deine Posen gleichermaßen.
Hintergrund: Ideal ist ein möglichst neutraler Hintergrund, nach Möglichkeit eine weiße Wand. Achte dabei auch auf gute Lichtverhältnisse. Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung ist perfekt.
Kleidung: Die Kleidung sollte einfarbig und eng anliegend sein, damit die Figur des Models erkennbar ist. Viele Agenturen verlangen außerdem sogenannte Bikinipolas.
Mimik: Auch hier steht die Natürlichkeit im Vordergrund. Zeige dich sowohl mit neutralem Gesichtsausdruck als auch mit einem schönen Lächeln. Überdrehtes Minenspiel ist tabu.
Frisur: Wichtig ist, dass das Gesicht (vor allem Kiefer und Wangenknochen) gut zu erkennen ist. Trage die Haare einmal offen und einmal geschlossen.
Posen: Das zentrale Wort beim Posing ist „entspannt“. Die Arme hängen seitlich am Körper herunter, maximal eine Hand ist in die Hüfte gestützt.
Natürlich kannst du bei den Model Polaroids auch ein wenig experimentieren, solange du die Basis-Anforderungen erfüllst. Polas gliedern sich üblicherweise in Kopf- und Ganzkörperaufnahmen. In beiden Bereichen gibt es jeweils drei wichtige Punkte, die es zu erfüllen gilt.
Kopf-Aufnahmen
Die Aufnahmen müssen im Hochformat gemacht werden. Der obere Rahmen sollte dabei knapp über dem Kopf sein, das Gesicht rund 2/3 des Fotos ausfüllen.
Neutral: Das natürlichste aller Kopf-Polas. Frontal, ohne Lächeln, geschlossener Mund. Der Blick sollte möglichst leer, aber nicht ausdruckslos sein.
Lächelnd: Präsentiere dein schönstes Lächeln und zeig deine Zähne!
Seitlich: Wichtig ist hier nicht nur den Kopf, sondern den gesamten Körper zu drehen, da sonst die Hals-/Nackenpartie verzerrt werden würde. Am besten funktioniert ein 90°-Winkel zur Kamera.
Ganzkörperaufnahmen
Die Kamera steht weiter weg vom Model, der Einsatz der Zoom-Funktion ist allerdings ein No-Go. Der obere Rahmen befindet sich wieder knapp über dem Kopf.
Vorderseite: Füße einige wenige Zentimeter auseinander, Zehen in Richtung Kamera.
Seitlich: Füße im 90°-Winkel zur Kamera. Den Bauch einzuziehen, sorgt auf diesen Aufnahmen übrigens für eine unnatürliche Körperhaltung.
Rückseite: Hier gelten dieselben Vorgaben wie bei den Fotos von vorne.
Model Polaroids – in der Branche auch bzw. fast besser bekannt als „Polas“ – tragen diese Bezeichnung deshalb, weil die ersten Fotos in einer Agentur früher mit den klassischen Sofortbildkameras der Firma Polaroid gemacht wurden. Und die trugen immer die Bezeichnung „Polaroids“. Heute handelt es sich bei Polas meist um keine Fotos aus Sofortbildkameras mehr, üblicherweise kommen auch in diesem Bereich Digitalkameras zum Einsatz.