Branchenjargon ist nicht dein Ding? Unser Glossar klärt dich auf!
Binge-Watching, auch bekannt als Komplettschauen oder Marathonschauen, bezeichnet das anhaltende Ansehen von Fernsehserien, Filmen oder anderen Medieninhalten in einem einzigen Durchgang über mehrere Stunden. Dieses Verhalten wurde durch die Verfügbarkeit von Online-Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime und Hulu, die ganze Serienstaffeln auf einmal veröffentlichen, stark populär und gefördert.
Obwohl das Konzept des intensiven Medienkonsums nicht neu ist, hat die digitale Revolution, insbesondere die Einführung des Streaming-Video-on-Demand, Binge-Watching zu einem zentralen Bestandteil der modernen Medienkultur gemacht. Die Möglichkeit, ohne Unterbrechung durch Werbung oder wöchentliche Wartezeiten auf neue Episoden zugreifen zu können, hat zu einer neuen Art der Mediennutzung geführt.
Die Psychologie des Binge-Watchings ist komplex und kann von der simplen Freude an der Unterhaltung bis hin zu tiefergehenden psychologischen Bedürfnissen wie Eskapismus und dem Wunsch nach emotionaler Beteiligung reichen. Serien mit cliffhanger-reichen Enden fördern besonders das Bedürfnis, weiterzuschauen, da sie kontinuierliche Spannung und Neugier erzeugen.
Emotionale Bindung: Intensives Eintauchen in die Geschichten und Charakterentwicklung fördert eine stärkere emotionale Verbindung.
Kontrolliertes Zuschauen: Zuschauer können selbst bestimmen, wann und wie viel sie von einer Serie oder einem Film sehen möchten.
Gemeinschaftserlebnis: Binge-Watching kann ein soziales Ereignis sein, wenn es gemeinsam mit Freunden oder Familie erlebt wird.
Gesundheitsrisiken: Lange Inaktivität und Bildschirmzeit können zu gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen, erhöhtem Stressniveau und körperlicher Inaktivität führen.
Soziale Isolation: Extensives Binge-Watching kann zu sozialer Isolation führen, wenn es zulasten persönlicher Interaktionen geht.
Verminderte Genussfähigkeit: Das "Verschlingen" von Inhalten kann paradoxerweise die Fähigkeit, diese tiefgehend zu genießen und zu reflektieren, verringern.
Binge-Watching hat nicht nur das Sehverhalten verändert, sondern auch die Art und Weise, wie Medien produziert und vermarktet werden. Serienmacher produzieren nun Inhalte mit dem Wissen, dass diese möglicherweise in einem Zug gesehen werden, was sich in komplexeren Handlungsstrukturen und charaktergetriebenen Geschichten niederschlägt.
Wie bei allem kommt es auf das Maß an. Moderate Formen des Binge-Watchings können harmlos sein, aber exzessives Verhalten kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das soziale Leben haben.