Begriffschaos ade, wir klären dich auf – von A bis Z

Branchenjargon ist nicht dein Ding? Unser Glossar klärt dich auf!

Was ist ein Locationscout?

Der Locationscout ist zuständig für die Suche nach einem passenden Shooting- oder Drehort für Film- und TV-Produktionen sowie Fotoshootings. Früher war dies Aufgabe des Szenenbildners, ab den 1990er-Jahren entwickelte sich Locationscout zu einem eigenständigen Beruf. 2010 wurde in Deutschland der Bundesverband Locationscouts (BVL) gegründet.

Locationscout: Die wörtliche Bedeutung

Die Frage „Was macht ein Locationscout?“ wird beim Blick auf die Wortbestandteile eigentlich bereits beantwortet. Der Begriff setzt sich zusammen aus „Location“ – also ein bestimmter Ort – und „Scout“. Der zweite Teil ist vom englischen Verb „to scout“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie „auskundschaften“. Ein Locationscout kundschaftet also spezielle (Dreh-)Orte aus.

Welche Aufgaben hat ein Locationscout?

Der Aufgabenbereich eines Locationscouts ist klar abgesteckt und umfasst im Wesentlichen folgende sechs Punkte:

  • Suche nach geeigneten Locations gemäß den Wünschen von Regisseur, Fotograf etc.

  • Überprüfung der rechtlichen Lage (z. B. Möglichkeit einer Drehgenehmigung)

  • Überprüfung der Infrastruktur vor Ort

  • Dokumentation der Dreh- bzw. Shootingorte

  • Organisation einer Drehortbesichtigung für relevante Personen (Regisseur, Fotograf, Kameramann, Szenenbildner, Produktionsvertreter)

  • Übergabe der Location an den Aufnahmeleiter

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Wie arbeitet ein Locationscout?

Ein Locationscout geht bei der Suche nach den passenden Settings auf zwei unterschiedliche Arten vor: projektabhängig oder projektunabhängig.

  • Projektabhängige Suche: Der Scout bespricht sich mit dem Kunden und versucht, dessen Wünsche zu erfüllen. Der Motivgeber stellt also Anforderungen, der Locationscout liefert. In manchen Fällen hat der Scout ein gewisses Mitspracherecht. Speziell dann, wenn Schwierigkeiten zu erwarten sind. Also für den Fall, dass es Auflagen seitens der Behörden gibt, welche die Ausstellung einer Drehgenehmigung verhindern bzw. zumindest erschweren würden. Manchmal ist eine gewünschte Location in der Form auch einfach nicht zu finden.

  • Projektunabhängige Suche: Locationscout sucht selbst nach vielversprechenden Locations und sammelt diese in seiner Datenbank. Kommt dann eine Anfrage, kann er entsprechend schnell drauf reagieren.

Auf dem Markt haben sich mittlerweile einige Locationagenturen etabliert, die auf ein ganz bestimmtes Setting spezialisiert sind. Sie übernehmen dabei nicht nur die Motivsuche, sondern sind gleichzeitig auch für die Komparserie zuständig.

Welche Eigenschaften muss ein guter Locationscout mitbringen?

Eine spezifische Ausbildung zum Locationscout gibt es nicht. Manche haben früher schon in der Film- und Modebranche gearbeitet, manche sind komplette Quereinsteiger. 

Ein guter Locationscout sollte folgende Eigenschaften mitbringen:

  • Filmblick: Eine Kombination aus gutem visuellem und räumlichem Vorstellungsvermögen, Abstraktionsfähigkeit und der Visualisierung von Texten. Dazu kommen tiefere fotografische Kenntnisse.

  • Technikverständnis: Kenntnis der technischen Abläufe am Film- oder Fotoset

  • Geschichte & Geografie: Ein Geschichte- oder Geografiestudium ist zwar keine Voraussetzung, ein breites Wissen auf dem Gebiet ist aber definitiv von Vorteil.

Organisationstalent & Menschenkenntnis: Locationscouts fungieren zwischen dem kreativen und dem organisatorischen Bereich. Hier lauern viele Konflikte, die entschärft werden müssen.

FAQ

Inspiration holen sich Locationscouts aus unterschiedlichsten Quellen. Sie stöbern in Reise-, Fotografie- oder Architekturblogs, durchforsten Plattformen zur Büro- oder Wohnungsvermittlung und analysieren immer wieder diverse Branchenverzeichnisse.